Freitag, 16. Juli 2021

Ups, schon wieder Mitte Juli...

Und heute war der schönste Tag der Imkerein -  wir haben geschleudert!

Aber was passierte bis dahin? 

Das Wetter im Frühjahr war aus Bienensicht eine Katastrophe. Viel zu nass und zu kalt - auch zur Zeit der Obstblüte. Einfach kein Flugwetter. Später war das Wetter schön, aber die Obstblüte war durch und Robinien und Linden blühten noch nicht. Das spiegelte sich im Ertrag der Frühjahrsernte nieder: Am 20.06.21 schleuderten wir insgesamt nur 16kg von zwei Völkern.   

Zwar haben alle drei Völker den Winter überlebt, aber Greta kam im Frühjahr nicht in die Gänge und hatte kaum Brut. Zu einer Zeit als die anderen beiden richtig loslegten. Ich musste Greta - unsere Spitzenkönigin des letzten Jahres - leider in den Himmel schicken und hängte eine Wabe mit frischer Brut von Rosa hinein. Das Volk zog sich daraus eine neue Königin - willkommen Gracia! Das grüne Volk von Gracia musste nun erst mal stark werden. Honig konnten wir aus diesem Volk dieses Jahr gar nicht ernten. Schauen wir mal, wie sie sich bis zum nächsten Jahr entwickeln.

Wir waren gerade im Urlaub in Südtirol, da kam eine Email des Veterinäramtes, dass in der Nähe unseres Bienenstandes die amerikanische Faulbrut ausgebrochen ist und wir uns nun in einem Sperrbezirk befinden. Das bedeutet, man darf keine Bienen verbringen - weder aus dem Sperrbezirk noch hinein. Man darf keine Trachten anwandern und keine Bienen kaufen oder verkaufen. Außerdem müssen alle Bienenvölkter kurzfristig auf AFB gestestet werden. Die Veterinärin kam am 25.06.21 und entnahm aus jedem Volk 2 Esslöffel Honig aus der Nähe des Brutnestes. In diesem Honig könnte man die Sporen der AFB finden. Ein paar Tage später erhielten wir den Befund: es fand sich zum Glück nichts. Aus der Veterinärin konnte ich herauslocken, dass der betroffene Bienenstand sich an der Trabrennbahn befindet. Wirklich nicht weit von uns. Für den Honigverzehr wäre das Vorhandensein von AFB-Sporen im übrigen völlig ungefährlich. Ein erkranktes Bienenvolk muss jedoch getötet werden und sämtliches Material auf bestimmte Art desinfiziert oder vernichtet werden.

Das Sperrgebiet - der Pfeil zeigt auf uns

Heute war nun die 2. und letzte Ernte für dieses Jahr. Aus dem braunen und roten Volk entnahmen wir 8 bzw. 20 Waben und erhielten daraus 37kg Honig und ca. 7 kg Wabenhonig. Was den Arbeitsaufwand an einem solchen Schleudertag betrifft reicht mir das auch völlig. Der Honig ist sehr hell und schmeckt schön würzig-aromatisch. Lecker!!!

Macht mit der Frühjahrsernte schöne 60kg. Damit erreichen wir zwar nicht den Berliner Durchschnittswert von 36kg, aber ich bin megahappy. Seit dem 09.07.21 gibt es übrigens keine Tracht mehr und die Bienen fressen den Honig wieder auf. Wurde Zeit zum Schleudern! Berlin hatte großes Glück was das Trachtangebot dieses Jahr betrifft. Deutschlandweit trugen die Bienen im Durchschnitt 17kg je Volk ein und in Baden-Württemberg gab es gar nichts zu ernten sondern musste eher immer gefüttert werden. Das ist tragisch, wenn man ein Berufsimker ist.
Der Trachtverlauf für Deutschland, Berlin u. Baden-Württemberg

entnommene Honigwaben
entdeckeln
Der Wabenhonig

Dienstag, 23. Februar 2021

Winter adé!

Na ja, so weit ist es wohl noch nicht ganz, dem Winter wirklich "adé" zu sagen.


Es war zwischendurch richtig kalt und gab auch Schnee


Aber wir haben seit 4 Tagen sehr mildes Wetter und vor drei Tagen haben wir bei 15 Grad und Bienenflug in alle drei Völker hineingeschaut.

Juhu, alle drei Völker leben! Alle drei Königinnen sind da! Alle haben genug Futter! 

Wir haben Rauch benutzt und auch Schutzkleidung getragen. Obwohl die Völker nun aber nur noch aus "alten Tanten" bestehen, die immer stichiger sind als junge Bienen, waren alle drei Völker sehr friedfertig. Ganz tolle Bienen.

Biene am Schneeglöckchen

Brut war noch keine zu sehen, aber seit gestern tragen sie wie verrückt Pollen ein - das sichere Zeichen dafür, dass die Völker nun begonnen haben zu brüten. Hier blüht die Haselnuss und gibt massenhaft Pollen, außerdem blühen Schneeglöckchen und erste Krokusse. Schön dass der Britzer Garten so nah ist, dort habe ich heute Unmengen Krokusse gesehen.  

Pollen wird eingetragen

Ich freu mich riesig, dass der Winter so gut gelaufen ist. Zwar sagen die Imker: "Gezählt wird im April", nur wüsste ich nicht, was jetzt noch schiefgehen könnte.

Sonntag, 13. Dezember 2020

Saisonende

Da ist auch schon das 3. Bienenjahr vorüber. Wie ging es weiter?

Alle drei Völker sind erfolgreich eingewintert. 

Das Einfüttern hat nicht so gut geklappt wie es sollte - vor allem das braune Volk, aber auch das Rote haben zu wenig Futter abgenommen. Es sind die beiden Einzarger, die jetzt Anfang Dezember nur etwa 9kg Futter haben. Bis ins Frühjahr kommen sie damit auf jeden Fall. Zwei volle Futterwaben habe ich im Tiefkühler und evtl. haben die Grünen dann noch Futter übrig. Ich werde im Frühjahr sehen, wie ich was verteile.  

In der 1. Oktoberhälfte musste ich dann noch einmal gegen Varroa behandeln, der natürliche Totenfall war einfach zu hoch. 

Viele Imker hatten dieses Jahr massive Probleme mit Wespen. Die Wespen fressen sowohl Bienen als auch Honig. Bei uns gab es auch welche, aber die Bienen wurden gut damit fertig.

Ich habe dann noch Kerzen gegossen und mich zum ersten Mal an Honigkaramellbonbons gewagt. Ist beides sehr gut geworden. Leider hatte das Bienenwachs nach mehrfachem Erwärmen nicht mehr so eine schöne Farbe. Da muss ich nächstes Mal aufpassen, dass es nicht zu heiß wird.



Die ersten Kerzen des Jahres


Honigkaramellbonbons

Hier ist noch etwas Interessantes zu sehen: der Hinterleib einer Biene, aus dem Wachsplättchen ausgeschwitzt werden. Damit bauen die Bienen die Waben und verdeckeln die Zellen.






Samstag, 13. Juni 2020

Noch ein Königsmord, dafür Zuwachs aber kein Honigjahr


Ui, ist das aufregend dieses Jahr!

Die zu früh ermordete Bruni

Am 28.05. habe ich zufällig beobachtet, wie die Bienen die inzwischen gezeichnete und auf Bruni getaufte neue Königin des braunen Volkes eingeknäult aufs Flugbrett hinauswarfen. Da lebte sie schon nicht mehr. Warum?

Wir hatten am Tag zuvor eine Durchsicht gemacht und keine Stifte oder Brut gesehen. Die Königin war ja nun schon 14 Tage lang im Volk und hätte eigentlich längst legen sollen. Vielleicht war sie fehlbegattet. Vielleicht war es auch zu früh mit der Durchsicht und dem Zeichnen der Königin am Vortag und die Königin war verschreckt, was wiederum das Volk nicht duldete, da sie noch nicht richtig etabliert war. Es ist sehr schade um die schöne Königin.

Ich habe dann eine Brutwabe aus dem grünen Volk hineingehangen, damit die sich nochmal eine Königin nachziehen können.

Dann Kontrolle am 03.06.20 - es muss doch schon ein klein wenig Brut von Bruni gegeben haben. Auf einer Brutwabe haben sie 14 Nachschaffungszellen angelegt, die meisten davon mit einer Prinzessin bestückt. Ansonsten gab es ganze 4 verdeckelte Zellen und der Rest der Wabe war leer. Eine Königin, die mal gerade 18 Zellen einer Wabe bestiftet - mit Bruni stimmte was nicht. Auf der Brutwabe, die ich von den Grünen reingehangen hatte, gab es 2 schöne Weiselzellen.

14 Nachschaffungszellen und sonst leer?
Inzwischen hatte ich mir eine Buckfastkönigin beim Züchter bestellt. Wo es letztes Jahr lange Wartezeiten gab, war es dieses Jahr gar kein Problem. 3 Tage später war sie da. Die Unsicherheit, ob es diesmal mit der Nachschaffungskönigin klappt und diese heil vom Jungfernflug zurückkommt, wollte ich nicht noch einmal haben. Zumal das braune Volk schon seit 03.05.20 ohne Königin war. Die Bienen in dem Volk werden immer weniger und immer älter - auch wenn sie schon 2 Brutwaben von Grün bekamen (Weiselprobe am 21.05. und für Nachschaffung am 28.05.).

Ich entfernte sämtliche Nachschaffungszellen und hing die Königin für 3 Tage im noch verschlossenen Käfig ins Volk, nach 3 Tagen kontrollierte ich noch einmal auf Nachschaffungszellen (keine da) und öffnete am 06.06.20 den Verschluß des Versandkäfigs, damit die Bienen sie durch den Futterteig hindurch freifressen können. Sie sah schön putzmunter aus. Ich habe bisher noch nicht wieder reingeschaut, sie soll sich in Ruhe etablieren.

Mir waren 2 Völker insgesamt nun doch zu unsicher. Wenn man dem einen andauernd mit Brutwaben des anderen Volkes aushelfen muss, wird das andere Volk auch sehr geschwächt, was gar nicht gut für den Honigertrag ist. Ich bildete daher am 06.06.20 ein 3. Volk - die ROTEN - aus der Brutwabe mit den 2 Nachschaffungszellen, die ehemals aus dem grünen Volk stammt und noch einer schönen Brutwabe aus dem grünen Volk. Dann stieß ich noch Bienen aus dem Honigraum der Grünen dazu. Die rote Königin wird daher eine Tochter von Greta sein. Die Grünen mussten nun schon 3 Brutwaben abgeben. Eigentlich wäre es zu dieser Jahreszeit besser gewesen, das neue Volk aus 3 Brutwaben zu bilden, aber woher nehmen? Normalerweise bringt man einen Ableger an einen anderen Stand außerhalb des bisherigen Flugkreises. Da das neue Volk aber am selben Bienenstand blieb, flogen die Bienen, die schon Flugbienen waren, zurück zum alten Volk. Dass Bienen das rote Volk verließen, habe ich allerdings nur sehr vereinzelt beobachtet. 3 Tage später schaute ich nochmal rein, die Waben waren voller Bienen. Prima, ich hatte bei der Ablegerbildung schön viele Jungbienen erwischt. Inzwischen fliegen sich die ersten Bienen vor der roten Beute ein und werden zur Sammlerin.

So weit so gut, ich hoffe, dass sich die drei Völker nun schön erholen und entwickeln werden.

Aber nun die doofe Nachricht. Wir werden dieses Jahr kaum Honig haben. Das braune Volk ist seit dem ersten Königinnenverlust immer schwächer geworden und kann kaum was zur Seite schaffen. Das braune Volk wurde andauernd geschröpft. Hinzu kommt, dass das Wetter vorher nicht gut für die Honigernte. Der April war zu trocken und der Mai recht kühl und mit ein paar Ausnahmetagen ebenfalls zu trocken. Im Internet werden die Daten von Bienenstockwaagen veröffentlicht (TrachtNet), dort kann man sehen, wie es bei anderen Völkern der Gegend läuft. Und da läuft es in Berlin dieses Jahr gar nicht gut. Im Jahr 2019 gab es hier überdurchschnittliche Erträge, 2020 ist es unterirdisch. Ok, das ist Natur, kann man nichts machen. Umso besser, wenn wir 2021 dann hoffentlich von 3 Völkern ernten können.

2019 Honigertrag Berlin (blau) im Vergleich zu ganz Deutschland

2020 Honigertrag Berlin (blau) im Vergleich zu ganz Deutschland






Montag, 4. Mai 2020

Königsmord und Thronfolge

Obwohl Annabell bis vor kurzem noch prima Brutflächen belegt hat, scheinen ihre Untertanen nicht mehr so zufrieden mit ihr gewesen zu sein. Sie haben sie am 03.05. kurzerhand umgebracht und rausgeworfen. Ich fand sie gestern in den letzten Zügen draußen vor der Beute. Sie ist - nein sie war - nun schon 3 Jahre alt, ok. Alt für eine Bienenkönigin. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich dem Volk die eigenen Umweiselungszellen lasse und damit eine Königin ihrer Genetik oder alle eigenen Zellen breche und eine Brutwabe von Greta reinhänge, damit sie sich davon eine Königin schaffen. Bisher hatte ich ja nicht mal eine Umweiselungszelle gesehen. Muss ich beim nächsten Mal genauer hinschauen.


Bye bye Annabell, du hast deine Sache gut gemacht.

Heute nun - 15.05.20, haben wir wieder in Annabells Volk geschaut. Und siehe da, es ist bereits eine Prinzessin geschlüpft. Man erkennt es an der geöffneten Weiselzelle. Das Volk hat die geplanten Weiselzellen noch vor Annabells Tod gebaut und Annabell veranlasst, dort Eier hinein zu legen. Das muss bereits am 29.04. oder etwas früher gewesen sein, denn von der Eilage bis zum Schlupf der Prinzessin dauert es 16 Tage. Jetzt muss die Prinzessin auf Jungfernflug gehen um sich begatten zu lassen. Leider ist es dafür wohl im Moment zu kalt, es sollten schon so 20 Grad sein. Der Jungfernflug ist auch recht gefährlich, etwa 25% kehren nicht zurück. Sie können von einem Vogel erwischt werden oder sich verfliegen. Also Daumen drücken! In einer Woche schauen wir wieder rein und wenn es dann frische Stifte gibt, hat es schon geklappt. Wenn nicht - erst mal noch abwarten. Die Option, eine Brutwabe von Greta zum Nachschaffen reinzuhängen, gibt es ja dann immer noch.

Zelle der geschlüpften Prinzessin




Dienstag, 28. April 2020

Gepanschten Honig gegessen


Vor allem China steht unter Verdacht, die Bienenvölker mit Zuckerwasser zu füttern und das, was die Bienen daraus machen, mit Honig zu mischen und dann als Honig zu verkaufen. Das wird als Grund dafür angesehen, warum China seinen Honig so unglaublich billig verkaufen kann. Billig halt, nicht preiswert.

Sieht aus wie Honig, ist aber nur Futter. 

Mit Zuckerwasser füttern wir ja auch. Am Ende des Sommers, damit die Bienen sich Winterfutter bereiten können. Geschleudert wird dann nicht mehr.

Nun haben unsere beiden Völker mal wieder viel weniger Winterfutter verbraucht als es im Durchschnitt der Fall ist. Es war also eine Menge übrig. Diese vollen Waben haben wir mit Einsetzen der Tracht entnommen, denn das Winterfutter soll sich ja gerade nicht mit dem frischen Honig mischen. Da wir die ausgebauten Waben dringend wieder benötigen und bei nicht erhaltenswerten Waben wenigstens die Rähmchen, mussten wir die Waben schleudern. Und alles was herauslief wegwerfen. Für mich die ungeliebteste Arbeit des ganzen Bienenjahres, ähnlich wie das Abschmücken des Weihnachtsbaumes.


Mal kosten...

Jetzt habe ich wenigstens mal getestet: Gibt es denn einen Unterschied zwischen dem Winterfutter aus Zuckerwasser und richtigem Honig?

Oh ja. Zwar war die Konsistenz bei beidem gleich. Nur durch Ansehen ist kein Unterschied zu merken. Aber der Geschmack! Das Futter war einfach nur süß. Ohne Geschmack. Obwohl ja auch hier die Bienen Enzyme zugesetzt haben. Der Honig dagegen - so würzig und voller Aromen! Überhaupt nicht zu vergleichen. Ich glaube aber nicht, dass man diesen Unterschied noch merken würde, wenn z.B. 2/3 Honig und 1/3 Futter vermischt würden.

Ansonsten geht es beiden Völkern prima. Die Königinnen legen wie verrückt und die Völker wachsen.

Brutwabe

Der Frühling schreitet mit einem Riesentempo voran, die Kirschblüte ist schon vorbei, die Äpfel blühen (viel zu zeitig?!) und sogar die ersten Kastanien!

Hier wird für unseren Honig und für unsere Johannisbeeren gearbeitet, großartig!





Mittwoch, 15. April 2020

Brandgefährliches Hobby

Oh oh, das hätte schiefgehen können. Ich weiß auch gar nicht recht, wie das passiert ist.

Brandreste

So ein Gasbrenner war es

Ich war nur mal kurz an den Bienen, musste etwas am Absperrgitter ändern. Ausnahmsweise mal allein, Bernd war unterwegs. Ich brauchte Rauch und hatte den Smoker angemacht - mit dem Gasbrenner, wie immer. Ich stand also an der Beute, etwa 5 Meter entfernt, da gab es einen Riesenrums. Ich drehte mich um - auf dem Holztisch ein ansehnliches Feuerchen. Ich rannte zum Wasserhahn und füllte eine Gießkanne. Beim Löschen war mir etwas mulmig, denn mir war klargeworden, dass der Gasbrenner explodiert war. Aber es waren doch auch noch mindestens 2 kleine Feuerzeuge in unserem Smoker-Zubehör-Korb? Vielleicht wollten die auch noch hochgehen? Aber da war nichts mehr. Nicht mal Überreste der kleinen Feuerzeuge. Der Plastikkorb vollständig geschmolzen, vom Kaminanzünder und den Kienäppeln natürlich keine Spur mehr.

Wie konnte das denn passieren? Kann es sein, dass dieser Gasbrenner gar nicht unbedingt aus ist, wenn man den Druckknopf der das Gas raus lässt, loslässt? Denn es muss ja schon eine Weile gebrannt haben, bevor der Gasbrenner explodierte. Gut, dass ich das Feuer nicht vor der Explosion gesehen habe. Sonst wäre ich vielleicht noch zur Unzeit zum Löschen näher gegangen. 

Hab ich aber Glück gehabt. Ist nichts weiter passiert. Nur die Picknickbank ist angebrannt und das geschmolzene Plastik geht nicht ab und das Kajak hat Spritzer vom Schmelzplaste abbekommen. Na ja, Spuren des Lebens.

Ansonsten gab es auch was Schönes zu Beobachten: einige junge Drohnen, die gemeinsam am Schlüpfen waren.

Hallo Jungs, willkommen im Leben!


Sonntag, 12. April 2020

Greta gefunden, Völker starten durch


Am 10.04. haben wir noch einmal nachgeschaut und Greta doch gefunden. Ihre grüne Kennzeichnung war über den Winter stark abgenutzt. Ich habe sie neu gezeichnet, indem ich sie mit Hilfe eines Zeichengitters auf der Wabe festgesetzt habe und Zeichenlack auf das Rückenschild auftrug. Das war gar nicht so einfach weil Greta hin und herlief und dann verschmierte sie den aufgetragenen Lack zusätzlich am Zeichengitter. Schön ist es nicht, aber gut sichtbar ist sie nun wieder.

die neu gezeichnete Greta

Ansonsten starten die Völker jetzt richtig gut durch. Beide legen große Brutnester an, die Honigräume sind schon besetzt und der Bautrieb setzt auch ein. Bei Annabell schon etwas stärker als bei Greta. Die Kirschbäume blühen, die Apfelbäume kommen bald.


Schönes Brutnest



Sie bauen am Rähmchen für Wabenhonig



Dienstag, 7. April 2020

Endlich Frühling!






Juhu, beide Völker sind gut durch den Winter gekommen!

Der Winter war mild aber hier im Berliner Raum war es doch ziemlich lange zu kühl für den Bienenflug. Anfang Februar hatten wie die Beuten wieder mit Styropor eingepackt um Ihnen das Halten der Temperatur im Brutnest bei der wieder einsetzenden Brut zu erleichtern. Als wir Ende Februar aus dem Urlaub wiederkamen, hatte sich ein Specht daran zu schaffen gemacht. Hat der Styropor-Mantel da Schlimmeres verhindert?


Spechtloch

Am 08.03.20 war es kurzzeitig einmal warm genug um die Beuten zu öffnen und auf eine Zarge zu verkleinern. Wie auch 2019 hatten wir viel zu viel Futter in den Beuten, das wir nun entnahmen. Wir ließen ihnen je 2 volle Futterwaben im unteren Brutraum.

Annabell hatte am 27.03.20 schon recht viel Drohnenbrut, das finde ich ungewöhnlich. Bereitet das Volk da vielleicht ein Umweiseln vor? Annabell ist ja jetzt schon 3 Jahre alt.

In den dicken Zellen befindet sich Drohnenbrut


Aber die alte Dame ist putzmunter und legt fleißig Brutflächen an.

Annabell, die Markierung schon sehr abgewetzt

Greta haben wir weder am 27.03. noch am 06.04.20 finden können. Dabei haben wir schon ziemlich genau geschaut... Aber sie hatte beide Male Stifte, also ganz frische Brut. Sie muss also irgendwo sein. Majestät führt uns an der Nase herum. 

Stifte

Bei Annabell hängen die Bienen schon unten an den Rähmchen, wir haben daher gestern die Honigräume aufgesetzt. Heute waren diese auch schon von Bienen bevölkert, bei Greta noch spärlich, bei Annabell waren zwei Wabengassen schon dicht besetzt. 

Es wird auch Zeit, unser Honig ist bald alle!!




Samstag, 9. November 2019

Varroa-Sorgen

Schon wieder ist so viel Zeit vergangen!

Im August waren wir für dreieinhalb Wochen verreist, so dass die Auffütterung bis zu unserer Rückkehr warten musste. Danach wurde mit Zuckersirup gefüttert, beide Völker bekamen 10 kg und hatten am 14.10.19 etwa 15 - 16 kg Futter. Das sollte reichen. 2 Futterwaben hatte ich noch entnommen - diese sind als Notreserve im Frühjahr im Kühlschrank.

Die neue Greta legt tolle Brutflächen an

Vor unserem Urlaub erhielt das braune Volk eine Langzeitbehandlung mit Ameisensäure. Es fielen auch so einige Milben - in Summe ca. 700.

Das grüne Volk mit der neuen Greta hatte wegen der Einweiselung der neuen Königin und wegen des darauf folgenden Urlaubes nur eine Ameisensäurebehandlung mit dem Schwammtuch. Die Ameisensäure war nach 28h verdunstet und es fielen in 6 Tagen 5 Milben. Komisches Ergebnis, irgendwie wenig. Aber wenig ist ja gut! 

Auch nach unserer Rückkehr war der Milbenfall nicht auffällig. Beide Völker erhielten eine Langzeitbehandlung mit Ameisensäure. Allerdings verdunstete mit dem großen Docht viel zu viel Säure so dass ich bei beiden Völkern auf den mittleren Docht wechselte. Nun verdunstete wieder etwas wenig. Aber ich will ja meine Bienen nicht mit der Behandlung umbringen! Es fielen auch bei beiden so mittel viele Milben, das schien mir ok.

Zu viel Ameisensäure - Bienen ziehen aus
Die nächste Kontrolle des natürlichen Milbenfalls zeigte dass bei Annabell - den Braunen - alles prima ist. Aber bei Greta gab es einen großen Schreck: im Oktober 9 Milben pro Tag  - viel zu viel!

Milchsäurebehandlung

Milbenfall Greta 24h nach der 1. Behandlung

Beide Völker wurden nun am 02.11. und 08.11. mit Milchsäure besprüht. Das ist sehr bienenverträglich. Bei den Braunen fielen wenige Milben, bei den Grünen ordentlich viele. Dass die jetzt weg sind, ist gut. Nur kann es sein, dass wegen des hohen Milbenbefalls seit (ja, seit wann eigentlich, keine Ahnung) dem Sommer zu wenige gesunde Winterbienen vorhanden sind. Es liegen täglich viele tote Bienen auf dem Flugbrett. Allerdings bei beiden Völkern.

Gretas Volk sitzt schon recht eng (Wintertraube)

Bei Annabell ist noch kein Winter

Um Annabells Volk mache ich mir nicht viele Sorgen. Um Gretas schon. Hoffentlich überstehen sie den Winter. Ich werde weiter den Milbenfall kontrollieren und ggf. im Dezember noch einmal behandeln.


Ich denke, man merkt hier bereits zwischen beiden Völkern einen Unterschied in der Fähigkeit mit den Milben fertig zu werden. Die neue Greta schafft das nicht so gut wie Annabell. Dafür sind Gretas Bienen echte Kuschelbienen, durch nichts aus der Ruhe und von ihrer Arbeit abzubringen.

Dienstag, 6. August 2019

Darf ich vorstellen - Greta

Endlich einmal wieder ein Post. Es ist viel passiert.

gestatten - Greta
Das Wichtigste: Das grüne Volk hat eine neue Chefin: Greta! Sie kam am 17.07. in einem Versandkäfig per Post bei uns an. Eine schöne Buckfast-Zuchtkönigin von 2019 (grüne Kennzeichnung) von einem bekannten Züchter. Ich hatte sie bereits im April bestellt und die Lieferung sollte Ende Juni sein.

Zum Glück hatte ich so rechtzeitig bestellt, denn später gab es gar keine mehr. Und Agathas Legeleistung - die schon immer sehr schwach war - ließ weiter nach.

Dann hieß es, die Lieferung verspätet sich. Am 15.07. wiederum überraschend die Nachricht, sie sei unterwegs. Nicht ganz einfach, denn ich hätte gern ein paar Tage Vorlauf gehabt. Wir nahmen also die alte Agatha am 15.07. heraus und bildeten mit ihr ein Minivolk in einer neuen Beute. Ich wollte sie noch aufheben, falls das Einweiseln der neuen Königin nicht klappt. Wir hingen einfach eine Brutwabe, eine Leerwabe und zwei Futterwaben in eine neue Beute, machten das Flugloch ganz klein, fegten Bienen aus dem Honigraum dazu und setzten Agatha rein. Die Bienen im Honigraum sind meist noch jung und waren noch nie draußen. Diese Bienen bleiben einfach und fliegen nicht zurück ins alte Volk. Das funktionierte die nächsten 18 Tage auch prima.

Königin im Versandkäfig

... ins Volk gehängt
die Bienen hatten inzwischen viele Nachschaffungszellen gebaut
Am 17.07. brachen wir die inzwischen gebildeten Weiselzellen und hängten die neue Königin im mit Futterteig verschlossenen Versandkäfig ins Volk. Am 21.07. brachen wir erneut alle Weiselzellen und öffneten den Plastikverschluß des Käfigs.   Das Brechen aller Weiselzellen muss sein, denn sonst würde das Bienenvolk die eigene nachgezogene Königin bevorzugen und die fremde Königin töten. Deshalb auch lässt man die neue Königin möglichst lange im Käfig im Volk. So kann sie schon mal ihre Duftstoffe verbreiten und das Volk gewöhnt sich an sie. Im Käfig sind auch immer ein paar Pflegebienen, die die Königin versorgen. Und natürlich Futterteig. Nachdem der Plastikverschluss geöffnet war, konnten die Bienen den Futterteig wegfressen und die Königin befreien.    

Für mich hieß es nun allerdings warten. In der ersten Zeit mit der neuen Königin darf das Volk in keinem Fall gestört werden. Sonst kann es wiederum passieren, dass die neue Königin abgestochen wird. Das war schwer. Aber nach 12 Tagen, am 0208., war es soweit. Wir schauten hinein. Und fanden 2 beidseitig mit schönen großen Brutnestern belegte Waben. Brut in allen Stadien - sogar schon verdeckelt - war vorhanden. Und wir sahen zum ersten Mal die neue Königin in ganzer Schönheit. Sie hat den Namen Greta bekommen. Alles super gelaufen! 
 

offene und bereits verdeckelte Brut
und frische Stifte 

Und wie ist es mit Agatha und dem Minivolk weitergegangen?


das Minivolk

Agatha hat es mir leicht gemacht. Sie war am 02.08. einfach nicht mehr da. Das Minivolk hatte 3 Nachschaffungszellen angelegt. So musste ich Agatha nicht in den Bienenhimmel befördern.

Die Bienen des Minivolkes wurden mit viel Rauch versorgt, damit die sich den Magen mit Honig vollschlagen und vor den beiden anderen Völkern abgekehrt. Die Beute wurde weggeräumt. Die nun heimatlosen Bienen mussten sich bei den beiden anderen Völkern einbetteln. Das klappte auch gut, es war nur ein Häuflein Bienen.

Nachschaffungszelle im Minivölkchen

abgekehrte Bienen

Sie bettlen sich so nach und nach bei den anderen ein