Und heute war der schönste Tag der Imkerein - wir haben geschleudert!
Aber was passierte bis dahin?
Das Wetter im Frühjahr war aus Bienensicht eine Katastrophe. Viel zu nass und zu kalt - auch zur Zeit der Obstblüte. Einfach kein Flugwetter. Später war das Wetter schön, aber die Obstblüte war durch und Robinien und Linden blühten noch nicht. Das spiegelte sich im Ertrag der Frühjahrsernte nieder: Am 20.06.21 schleuderten wir insgesamt nur 16kg von zwei Völkern.
Zwar haben alle drei Völker den Winter überlebt, aber Greta kam im Frühjahr nicht in die Gänge und hatte kaum Brut. Zu einer Zeit als die anderen beiden richtig loslegten. Ich musste Greta - unsere Spitzenkönigin des letzten Jahres - leider in den Himmel schicken und hängte eine Wabe mit frischer Brut von Rosa hinein. Das Volk zog sich daraus eine neue Königin - willkommen Gracia! Das grüne Volk von Gracia musste nun erst mal stark werden. Honig konnten wir aus diesem Volk dieses Jahr gar nicht ernten. Schauen wir mal, wie sie sich bis zum nächsten Jahr entwickeln.
Wir waren gerade im Urlaub in Südtirol, da kam eine Email des Veterinäramtes, dass in der Nähe unseres Bienenstandes die amerikanische Faulbrut ausgebrochen ist und wir uns nun in einem Sperrbezirk befinden. Das bedeutet, man darf keine Bienen verbringen - weder aus dem Sperrbezirk noch hinein. Man darf keine Trachten anwandern und keine Bienen kaufen oder verkaufen. Außerdem müssen alle Bienenvölkter kurzfristig auf AFB gestestet werden. Die Veterinärin kam am 25.06.21 und entnahm aus jedem Volk 2 Esslöffel Honig aus der Nähe des Brutnestes. In diesem Honig könnte man die Sporen der AFB finden. Ein paar Tage später erhielten wir den Befund: es fand sich zum Glück nichts. Aus der Veterinärin konnte ich herauslocken, dass der betroffene Bienenstand sich an der Trabrennbahn befindet. Wirklich nicht weit von uns. Für den Honigverzehr wäre das Vorhandensein von AFB-Sporen im übrigen völlig ungefährlich. Ein erkranktes Bienenvolk muss jedoch getötet werden und sämtliches Material auf bestimmte Art desinfiziert oder vernichtet werden.
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Das Sperrgebiet - der Pfeil zeigt auf uns
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Heute war nun die 2. und letzte Ernte für dieses Jahr. Aus dem braunen und roten Volk entnahmen wir 8 bzw. 20 Waben und erhielten daraus 37kg Honig und ca. 7 kg Wabenhonig. Was den Arbeitsaufwand an einem solchen Schleudertag betrifft reicht mir das auch völlig. Der Honig ist sehr hell und schmeckt schön würzig-aromatisch. Lecker!!!