Samstag, 29. Juni 2019

Also wirklich!


Jetzt haben wir ein schönes Durcheinander in Annabells Volk. Sie ist nämlich wieder abgehauen. Aber von vorn:

Queen Annabell samt Hofstaat im Honigraum

Da die Queen es ja so wollte, hatten wir ihr am 13.06. ja 2 Brutzargen gelassen und das Absperrgitter auf die 2. Zarge gelegt. ABSPERRGITTER - da kommt keine Königin durch!!! Das hatte Annabell in ihrer Könginnenschule wohl nicht richtig beigebracht bekommen.

Am 21.06. haben wir noch einmal eine Durchsicht gemacht und festgestellt, dass die Honigräume sehr sehr voll sind. Schleudern erst im Juli - Pustekuchen. Aber wir haben es aufs nächste Wochenende verschoben.

Leider haben wir bei der Durchsicht Annabell nicht gefunden. Wir haben den unteren Brutraum und den oberen Brutraum (ehemals Honigraum) drei Mal durchgesehen. NIX. Brut gab es, verdeckelt und Maden und das Volk war ganz ruhig. Es deutete ja nichts auf Weisellosigkeit. Ich habe von den Waben Fotos gemacht und schnell am PC angesehen. Ah - es gab frische Stifte (Eier), maximal 2 Tage alt. Ich kann die Stifte direkt auf den Waben leider einfach nicht erkennen, die Augen sind zu schlecht. Also muss Annabell ja da sein oder aber das Volk kann sich aus den Stiften eine neue Königin ziehen.


Stifte am 21.6. 


Am 28.06. war dann die Honigernte dran. 24h vorher hatten wir wieder die Bienenfluchten eingelegt. Die vollste Honigzarge von Annabell wog 30 kg (!). Wir hatten diese Zarge vorher auf 17-18 kg geschätzt! Allerdings waren die beiden Honigräume von Annabell trotzdem noch voller Bienen. Komisch. Also einzeln abfegen.... Und wer läuft uns dabei über den Weg? Her Majesty Annabell! Im Honigraum schon wieder! Kein Wunder, dass wir sie in den unteren Zargen nicht gefunden hatten! Keine Ahnung, wie sie das wieder geschafft hat. Vielleicht bevorzugt sie einfach frische Waben zum Brüten? Jedenfalls hatte sie nun auch in diese Zarge etwas Brut gelegt, so dass wir einige bebrütete Waben drin lassen mussten. Annabell haben wir wieder eingefangen und wieder nach unten verfrachtet. Schauen wir mal. Jetzt gibt es also Brut in 3 Zargen und Honig überall, ganz unten sicher auch. Egal, wir lassen Sie jetzt machen und schauen erst in 14 Tagen wieder nach.

Jedenfalls haben wir trotzdem aus beiden Völkern 18 Waben geernetet (11 Annabell, 7 Agatha, davon 2 Waben Wabenhonig) und schleuderten daraus 32 kg Honig.

Das war recht anstrengend und dauerte. Ich probierte erstmals das Entdeckeln mittels Heißluftpistole, dass klappte prima und ging viel schneller als mit der Entdeckelungsgabel.

Entdeckeln mit der Gabel

Honig marsch!

Schleudern ist anstrengend

Wabenhonig sehr hell - ich denke Linde

Wabenhonig verschiedene Trachten

Beim Saubermachen stellten wir uns allerdings doof an. Erst ließ Bernd die Tür zum Wintergarten (Schleuderraum) offen - Massen von Bienen stürzten sich hinein und schleckten vom Fußboden und Tisch die noch vorhandenen verkleckerte Honigreste. Später ließ ich ein Eimerchen mit dem Entdeckelungswachs (war aber schon mit Wasser ausgespült...) im Schuppen offen stehen und die Tür auf - dann auch Massen von Bienen im Schuppen. Es hat Stunden gedauert, bis alle Bienen wieder raus waren. Solche dummen Anfängerfehler! Na ja, hab ich allerdings von gestandenen Imkern auch schon gelesen.

Jedenfalls - es ist immer spannend.




Donnerstag, 13. Juni 2019

Annabell geht stiften...


... und zwar in den Honigraum! Stifte heißen die Eier der Bienenkönigin. Und Brut hat im Honigraum gar nichts zu suchen. Schließlich sollen die Honigwaben ja irgendwann geschleudert werden - und das geht nicht, wenn sich Brut darauf befindet. Wer möchte schon Reste von Stiften oder Larven im Honig haben?

Rähmchen für Wabenhonig


Leider nun voll mit Brut

Vermutlich haben wir nach dem letzten Öffnen des Brutraumes am 07.06. das Absperrgitter nicht richtig dicht aufgelegt. Annabell muss sich danach in den Honigraum durchgemogelt haben. Sie muss sofort angefangen haben, in die Rähmchen für den Wabenhonig zu stiften, denn die Drohnenmaden sind etwa 5-6 Tage alt. Dann hat sie 3 weitere Honigwaben mit etwas Brut versehen. Wir haben Annabell im Honigraum eingefangen und wieder in die untere Zarge (Brutraum) hineinlaufen lassen. Die Drohnenbrut im Wabenhonigrähmchen haben wir vernichtet, die restliche wenige Brut lassen wir einfach schlüpfen. Wir können dann erst ab 28.06. wieder schleudern - aber wir haben das sowieso erst wieder im Juli vor.

Annabells Volk ist richtig groß und stark - die Beute quillt förmlich über vor Bienen. Das Volk hat deshalb den 3. Honigraum bekommen. Das grüne Volk dagegen  - Agatha - entwickelt sich sehr verzögert bzw. mickert vor sich hin.

starkes Volk


die Wabenzungen wurden in nur 14 Stunden gebaut

schöne Brutwabe - kein Gedanke ans Schwärmen

die Bienen quollen während unserer Durchsicht nur so heraus


Neulich habe ich noch etwas Lustiges fotografiert - die Biene ist voller Pollen und war dabei, sich zu putzen.


Biene voller Pollen

Sonntag, 2. Juni 2019

Schwänzeltanz


Heute bei der Durchsicht konnten wir etwas ganz Interessantes beobachten: Den Schwänzeltanz einer Kundschafterin. Sie zeigt damit nach der Rückkehr von einer Nektarquelle den anderen Bienen im Stock an, wo sich die Quelle befindet. Die schwänzelnde Biene ist mittig zu sehen. Links daneben noch eine.



Hier der Wikipedia-Link zum Nachlesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Tanzsprache#Schw%C3%A4nzeltanz

Freitag, 31. Mai 2019


Wie ging es weiter? 

Der Mai machte erst einmal so weiter wie der April auch: es war zu kalt für die Jahreszeit. In Berlin tagsüber 13 Grad oder weniger, nachts 3 Grad. Zwar konnten die Bienen zumindest um die Mittagszeit fliegen - es gibt aber kaum Nektar, wenn es so kalt ist. In Berlin besserte sich das Wetter ab 08.05. vorübergehend - dann kamen aber vom 14.5. - 16.05. die Eisheiligen wieder mit Temperaturen von nur 13 Grad. 

In Norddeutschland und Brandenburg ging es den Bienen trotzdem gut, sie fanden genügend Nektar zum Eigenverbrauch und auch zum einlagern. 

In Süd- und Westdeutschland in Gegenden wie Wuppertal, Stuttgart und München sind noch im Mai Bienenvölker verhungert oder mussten gefüttert werden. Langjährige Imker aus diesen Gegenden schreiben, dass sie so einen schlechten Jahresstart noch nie hatten. 

Unsere beiden Völker betraf das alles nicht und sie trugen auch Nektar ein. 

Am 01.05.19 ernteten wir das erste Mal etwas Honig, da wir die nächsten beiden Wochenenden nicht da sein würden und ich nicht sicher war, ob der Platz in den Beuten reicht. Es war dann aber nur eine Ernte von 5 kg. 

Am 30.05.19 ernteten wir das 2. Mal. Etwa 24h vorher hatte ich die neuen Bienenfluchten eingelegt. Durch die Bienenflucht können die Bienen den Honigraum zwar verlassen, aber nicht wieder zurück. Als wir die Honigräume dann abnahmen, waren diese dann wirklich fast bienenfrei. Wir musste keine Bienenmassen abfegen, das war sehr entspannt. 

die 2. Ernte


Entdeckeln

Wassergehalt messen mit dem Refraktometer

Lohn der Mühe
Es waren einige Waben zwar schwer, aber wenig oder fast nicht verdeckelt. Eigentlich sollen ja nur Waben geerntet werden, die zu ¾ verdeckelt sind. Sonst kann es sein, dass der Honig noch zu wasserhaltig ist und später gärt. Aber bei der Spritzprobe spritzte kein Honig heraus und ich maß bei fraglichen Waben den Wassergehalt mit dem Refraktometer. Waben mit mehr als 18% Wasser ließen wir drin. Honig darf einen Wassergehalt von max. 20% haben

Nach der Ernte kam das Entdeckeln durch und das Schleudern durch Bernd. Wir waren schon einigermaßen eingespielt, aber trotzdem dauerte es mit dem abschließenden Reinigen eine ganze Weile. Wir hatten 15 Waben geerntet. Es kamen 21 kg Honig zusammen - mehr als im ganzen Jahr 2018. Und es war noch nicht die letzte Ernte. 

Der Honig in dem einen Eimer hat 18% Wassergehalt, in dem anderen 17,5% - alles prima.

Zargenturm
Nach dem Ausschleudern bekamen die Bienen die leeren zerfransten Waben zum Ausschlecken und reparieren zurück. Die Waben wurden locker in eine Zarge gehängt, die sich über einer aufgesetzten Leerzarge befindet. Also linkes Volk (Annabell): Brutraum - Honigraum - Honigraum - Leerzarge - Zarge mit den honigfeuchten Waben.

Samstag, 13. April 2019

Nur noch Wasserholen


Nach einigen schönen Tagen Anfang April sind die Temparaturen am 09.04. in den Keller gerutscht. Gerade zu dem Zeitpunkt, als die Kirschen anfingen zu blühen. So was Doofes. Alles in der Umgebung blüht, aber es ist zu kalt für Nektar und Bienenflug.

Temperatursturz


Alles blüht. Nur Insekten fliegen nicht  :-(

Heute Mittag bei nur 8 Grad waren aber unheimlich viele Bienen beim Wasserholen. Dass viel Wasser benötigt wird, zeigt an, dass die Völker stark brüten. Um ein Ertrinken im Teich zu verhindern, hatte Bernd die gute Idee, Schwammtücher auszulegen. Das Tuch saugt sich mit Wasser voll und die Bienen trinken aus dem Schwammtuch.

Wasserholen am Schwammtuch

Portrait einer Jungbiene - sie hat noch viele Härchen im Brustbereich



Sonntag, 24. März 2019

Honigraum im März ?!

In den letzten Tagen war endlich wieder trockendes Wetter, wenn auch für Bienenflug etwas kühl. Ich habe aber festgestellt, dass sie um die Mittagsstunden trotzdem fliegen, auch wenn es nur 10 oder 11 Grad sind. Heute endlich schien mal richtig die Sonne und es waren 17 Grad, so dass wir wieder einmal in die Völker schauen konnten. Wir mussten allerdings bis nachmittags warten, denn vormittags war gigantischer Flugverkehr, den wir nicht stören wollten:



 


Der Blick in die Beuten bestätigte, was schon am Flugverkehr zu sehen war: Bienen in allen Wabengassen und sogar nach unten durchhängend. Viel Futter. Nicht nur altes Winterfutter sondern auch viel frisch eingetragener Nektar. Der tropfte die letzten Tage bereits auf die Windeln.  Viel Pollen. Wenig Platz zum Brüten. Wildbau - das heisst, es sind Bienen da, die bauen wollen.

Wildbau  
durchhängende Bienen






Eigentlich wollte ich mit dem Aufsetzen der Honigräume noch warten. Zumal nächste Woche erst einmal wieder kälter wird. Aber wo sollen all die Bienen hin? Und womit sollen sie sich beschäftigen? Also habe ich heute - am 23.03.19 ! - Drohnenrahmen eingehängt, einige alte Futterwaben entfernt  und die Honigräume aufgesetzt. Was für ein fulminanter Start in die Saison!





Der Drohnenrahmen bei Agatha war am nächsten Tag schon ordentlich in Arbeit!



Sonntag, 24. Februar 2019

Nur noch ein Brutraum

Wir haben am 15.02.19 auf "modern" umgestellt - auf das Imkern in nur einem Brutraum. Die Brut wird nur noch im unteren Brutraum gehalten, dadurch soll es den Bienen erleichtert werden, die Bruttemperatur von 35 Grad zu halten. Da die Königin nicht mehr unbegrenzt Platz zum Legen hat, wird auch verhindert, dass Honig in den Brutraum eingetragen wird - den wir ja dann nicht schleudern können.

Aber steigt dadurch nicht auch die Schwarmgefahr? Mal sehen. Die Meinungen dazu gehen auseinander. Die einen sagen - ja steigt, man muss schröpfen und Ableger bilden.Die anderen meinen - nein steigt nicht. Die Konzentration von Königin-Pheromonen ist im Brutraum höher, das verrinngere die Schwarmgefahr. Man müsse lediglich Pollenwaben entfernen oder in den Honigraum hängen und überhaupt den Bienen durch Aufsetzen des Honigraumes Platz geben.

Wir haben jedenfalls den 2. Brutraum weggenommen. Die meisten Bienen und die Königin saßen unten. Die Bienen auf den oberen Waben haben wir in die untere Zarge abgestoßen. Dann 2 Schiede gesetzt, um das Brutnest zu begrenzen und den freien Platz mit Futter- und Leerwaben aufgefüllt. Fertig!

Die Bienen sitzen jetzt zwischen den Schieden (helles Holz)

Heute - am 24.02.19 - ist seitdem das erste Mal richtig Flugwetter (Sonne, 9 Grad) und es wird stark Pollen und Wasser eingetragen - ein Zeichen für intensives Brutgeschäft. 


Wasserholerinnen

reger Flugverkehr




Samstag, 9. Februar 2019

Wachsmotten und erste Wachsverarbeitung

Ich bin schon ganz hibbelig und in Erwartung des Beginns des neuen Bienenjahres!

In Vorbereitung habe ich das Material durchgesehen und ein paar kleine Bestellungen aufgegeben. Die Durchsicht der gelagerten Waben zeigte leider einen Wachsmottenschaden an 6 von 24 Waben. Zum Glück ist nur ein Teil der Waben betroffen, denn die Waben werden zum Einhängen in die Honigräume benötigt.

Wachsmotten befallen die bebrüteten Teile der Waben und ernähren sich von den zurückgebliebenen Puppenhäutchen. Allerdings beschränkten sich die Motten nicht auf die bebrüteten Teile, sondern suchten auch in anderen Waben herum. Auf Videos habe ich ganz gruselige Schäden gesehen - unserer ist dagegen Pipifax. Ich werde allerdings künftig keine bebrüteten Waben mehr lagern.


Wachsmottenschaden auf bebrüteter Wabe


Wachsmottenschaden auf unbebrüteter Wabe

Wir haben also gleich einmal ausprobiert, wie man das Wachs verarbeiten kann. Die Waben wurden von den Rähmchen getrennt und mit Wasser in einem Topf geschmolzen. Das Wachs-Wasser-Gemisch habe ich durch eine Feinstrumpfhose gefiltert und abkühlen lassen. In der Strumpfhose blieben alle Verunreinigungen zurück, der Kot, die Puppenhäutchen.

Beim Abkühlen trennten sich Wasser und Wachs und ich konnte den Wachsblock aus dem Eimer holen. Dann das Wachs wieder erwärmen und ab in die Teelichtformen. Ganz leicht!

Wachs-Wasser-Gemisch

abgekühlter fest gewordener Wachsblock

fertig sind die Teelichte


Sonntag, 25. November 2018

Rückblick auf das erste Jahr als Imkerin


Schwupp – schon ist mein erstes Imkerjahr vorüber. Es war eine aufregende und spannende Zeit und auf den geernteten Honig bin ich stolz wie Bolle.




Ich habe so viel dazugelernt – aus meiner heutigen Sicht muss ich ja über manches, das ich im Blog geschrieben habe, direkt lachen. Deshalb hier mein

Kleiner Rückblick auf das erste Jahr:

Es fing ja damit an, dass ich mich für Magazinbeuten (also übereinander stapelbare Zargen) im hier gängigen Deutsch-Normalmaß entschieden hatte. Im Internet fand ich einen Verkäufer, bei dem die kompletten Beuten wirklich günstig waren. Ich kaufte diese.

Im Laufe des Jahres stellte ich fest, dass meine Beuten für 10 Rähmchen eine Exotengröße sind. Üblich sind Beuten für 11, manchmal sogar 12 Rähmchen. Weiter merkte ich, dass der Verkäufer kaum Ergänzungsteile für die Beuten anbietet. Nicht einmal einzelne Zargen konnte ich nachkaufen, diese waren immerzu ausverkauft. Hab ich mich mit dem Kauf in die Nesseln gesetzt? Nein, zum Glück fand ich einen großen Anbieter, der dieselben Beuten und alle nur denkbaren Einzelteile und Ergänzungen dazu anbietet. Glück gehabt!

die Beuten
Wie ich weiter lernte, geht auch die Magazinimkerei immer mehr dazu über, mit nur einem Brutraum zu imkern. Wenn alle Brut nur in einem Brutraum ist, muss man nicht so viele Zargen und Rähmchen bewegen, das spart Zeit. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass in dem nur einen Brutraum für die Königin genug Platz zum Stiften ist. Das wird in meinen kleineren Beuten kaum der Fall sein. Ich könnte für die Bruträume auf DNM 1,5 umstellen, habe dann aber verschiedene Rähmchengrößen. Vielleicht irgendwann einmal. Die Bienen haben ihr Brutnest allerdings lieber in den 2. Brutraum (nach oben) ausgeweitet anstatt auf die Randwaben.

Für die Rähmchen brauchte ich ja Mittelwände und da ich ja noch nicht auf Erfahrungen zurückgreifen konnte, kaufte ich diese bei einem – wie mir schien – seriösen deutschen Anbieter im Internet. Ich hatte vom Mittelwandskandal (die eigentlich aus reinem Bienenwachs bestehenden Mittelwände wurden aus Gründen der Gewinnoptimierung mit Stearin oder Paraffin gestreckt, woran viele Bienenvölker eingingen) gehört, meinte aber, das Ganze beträfe nur die Vergangenheit. Wie ich durch viel Lesen gerade 3 Wochen nach Ankunft unserer Bienen bei uns herausfand, hatte ich genau bei dem großen Betrüger gekauft. Wir haben also die überwiegende Zahl der Mittelwände wieder ausgelötet und Neue eingelötet. Nur die bereits bebrüteten bzw. mit Nektar befüllten blieben in den Völkern (9 Stück). Wir wollten diese im Laufe des Jahres austauschen und haben es dann aber vergessen!

Mittelwände einlöten
Inzwischen wurde der Wachsskandal-Betrüger zu einer Geldstrafe verurteilt. Offen ist noch, ob die betroffenen Imker Schadenersatzzahlungen durchsetzen können.



Ja – dann waren die Bienen endlich bei uns.

Fast als Erstes fielen mir ein paar kranke und verkrüppelte Bienen auf, die das braune Volk verließen. Tatsächlich – ich, ohne Praxis – habe kranke Bienen erkannt! So sehen Varroaschäden aus, die durch von den Milben übertragene Viren verursacht werden. Bienen mit verkrüppelten Flügeln und / oder verkürzten Hinterleibern. Wie mir der verkaufende Imker mitteilte, hatte er das braune Volk nur bei Gründung des Ablegers mit Milchsäure behandelt, dann nicht weiter, weil der Varroabefall unter den Schadgrenzen lag. Oh je – wenn das mal gut geht.

kranke Biene
Ja, es ging alles gut. Die Bienen haben sich selbst erholt. Ich schob am 11.06. und 21.07. die Windel ein (eine Unterlage, auf der heruntergefallene Milben liegen bleiben). Der natürliche Milbenfall war jeweils Null. Eigentlich kaum zu glauben und seitdem zweifele ich an der Aussagekraft dieses Testes.

Im Mai hatte ich auf einem Foto einer Brutwabe gesehen, dass eine Biene eine Rundmade aus der Wabe holt. Ich dachte an Umplatzieren, sehr lustig. Die Biene wird gemerkt haben, dass mit der Made etwas nicht stimmt und hat sie ausgeräumt.
Die Brutflächen waren immer etwas löcherig, was auf das Ausräumen von Brut schließen lässt. Das deutet auf ein gutes Putzverhalten der Bienen hin, was positiv ist.

Biene räumt Made aus
Die Bienen in ihren neuen Beuten hatten erst mal richtig viel zu tun damit, die Mittelwände zu Waben auszubauen. Außerdem habe ich viel zu schnell erweitert und ihnen damit ganz schön was an Ausbau abverlangt. Da kann ich bei der Völkerführung nächstes Jahr einiges besser machen. Ich nehme an, dass das die Hauptursache für den recht geringen Honigertrag ist.

halb ausgebautes Rähmchen
Das sehr spezielle Wetter dieses Jahr hat mir den Start nicht eben erleichtert. Es war ein super Sommer, warm, lang und niederschlagsfrei. Der Sommer begann übergangslos direkt nach der Kälte. Und zwar so früh, dass die Obstblüte schon zu Ende war, als die Bienen hier ankamen.

Nach der Honigernte Ende Juli hätte eine Varroabehandlung mit Ameisensäure erfolgen sollen. Wegen des hierfür zu warmen Wetters war dies erst 14 Tage später möglich. Auch für die erforderliche 2. und 3. Behandlung mit dem Schwammtuch war es eng mit dem Wetter. Deshalb habe ich dann doch einen Nassenheider Verdunster gekauft, damit ist die Behandlung wetterunabhängiger.

Nassenheider Verdunster

Das Schönste des ganzen Jahres war natürlich die Honigernte. Eigentlich konnte ich kaum glauben, dass man hingeht und wirklich richtigen Honig erntet. Den Honig haben die Mädels auch so toll hergestellt – ich musste nicht rühren, er ist nicht kristallisiert sondern immer noch wunderbar flüssig.



Andererseits habe ich es auch geliebt, einfach nur vor dem Flugloch zu sitzen und zu beobachten. Dort ging es immer spannend zu, die Bienen kamen voll mit Pollen rein, die Drohnen wurden erst gefüttert und später herausgeworfen, die Wespen nicht reingelassen.



Und auch die Durchsichten fand ich toll. Wir wurden ja immer sicherer im Umgang mit den Völkern und ich hatte so viel Freude am Beobachten. Vieles habe ich auch erst später auf den Fotos gesehen.

Biene schlüpft
Ach so, von den Bienen gestochen wurden wir auch. Hatte ich fast vergessen. Meist konnten wir aber davonrennen. Dramatisch waren die Stiche in meine Füße am 31.07.18, wobei ich allergisch reagierte. Jetzt weiß ich, welches Medikament gleich einzunehmen ist und außerdem legten wir und einen Wärmestift gegen die Stiche zu.



Ich freue mich schon jetzt richtig doll auf den Frühling und darauf, dass es wieder los geht mit dem Bienenflug.






Sonntag, 14. Oktober 2018

Die letzte kleine Durchsicht für dieses Jahr


Bienen am Futtersirup

EIGENTLICH ist das Bienenjahr zu Ende und man sollte sie nun in Ruhe lassen. ABER: der Oktober ist so außergewöhnlich warm, dass es bei den Mädels vermutlich noch einmal ordentlich Brut gibt, wodurch die Futtervorräte für den Winter ggf. jetzt schon mehr als normalerweise verbraucht werden. Oder gibt es eventuell noch viel Tracht und sie tragen so viel Nektar und Pollen ein, dass kein Platz mehr zum Brüten ist?

Also noch einmal die Beuten öffnen. Das Wetter gestern war sehr schön, 24 Grad, so dass das kein Problem war.

Bei den braunen Mädels und Annabell war der Honigraum (oben) richtig schwer. Nur in der äußeren Randwabe war nichts drin, bei den anderen Waben sah man schon von oben, dass sie gut gefüllt sind.

Im Brutraum gab es tatsächlich 4 gut mit verdeckelter Brut gefüllte Brutwaben, an den Seiten und den Rändern war aber auch noch Platz zum Stiften. Ansonsten bis auf die äußere Randwabe gut mit Futter gefüllte Waben, viel davon noch unverdeckelt. Annabels Mädels haben genug für den Winter. Am 31.08. hatte die Waage 13 kg Futtervorrat ergeben, 8 kg wurden seitdem zugefüttert.
Pollen und unverdeckeltes Futter bei Annabell

Bei den grünen Mädels und Agatha sah es anders aus. Der Honigraum war schwer, so wie bei Annabell auch. Im Brutraum allerdings nur gang ganz wenig verdeckelte Brut und auch viel weniger Futter als bei Annabell. Ist Agathas Volk mit der Brut, die bei Annabell noch verdeckelt ist, schon durch? Das würde jedenfalls die geringeren Futtervorräte erklären. Es gab im Brutraum gar kein unverdeckeltes Futter. Dabei hatten sie am 31.08. ca. 17 kg Futter und haben danach noch 5 kg dazu erhalten.

Also bekommen die grünen Mädels noch weiter Futter. Mit der anstelle einer Wabe einzuhängenden Futtertasche haben wir nun sehr gute Erfahrungen gemacht. Es gab nicht eine einzige ertrunkene Biene. Allerdings sind die Taschen so schmal, dass kaum mehr als 1 kg Futter hineinpasst. Je nachdem, wie lange es noch mild bleibt, können sie noch 2-3 kg bekommen. 
die Futtertasche mit Sirup
Betrieb am Flugloch